Liebe Bernauerinnen und Bernauer,
die ruhige Zeit hat wieder begonnen. Menschen begrüßen sich plötzlich freundlich auf der Straße, so manch winterlicher Geruch schwebt durch die Lüfte und gleichzeitig hetzt man von Geschäft zu Geschäft, um alles zu kaufen was man gar nicht braucht aber schon immer wollte. Kurz gesagt: Weihnachten steht vor der Tür. Doch mit der kalten Jahreszeit geht auch das glitzernde Weiß des Schnees und Eis einher. Für viele, besonders für unsere kleinsten das pure Vergnügen, doch für andere leider auch eine gewisse Pflicht frühmorgens aufzustehen, um mit dem Schaben der Schneeschaufel auch den letzten Nachbarn hochschrecken zu lassen, liegt man doch noch so gemütlich im warmen Bett, damit niemand ausrutscht und sich verletzten kann.
Oftmals bleibt es aber nicht nur beim Schneeschippen, sondern es wird auch gestreut. Was läge da näher als der Griff zum Streusalz? Wer jedoch Salz nutzt, riskiert vielerorts nicht nur Verwarnungen, sondern auch empfindliche Bußgelder. Denn viele bayerische Städte und Kommunen verbieten Privatpersonen den Einsatz von Streusalz im Winter. So hat auch Bernau in der Satzung „Reinhaltung und Reinigung der öffentlichen Straßen und die Sicherung der Gehbahnen im Winter“ folgendes niedergeschrieben: „… und bei Schnee-, Reif- oder Eisglätte mit geeigneten abstumpfenden Stoffen (z. B. Sand, Splitt), nicht jedoch mit Tausalz oder ätzenden Mitteln zu bestreuen oder das Eis zu beseitigen. Bei besonderer Glättegefahr (z.B. an Treppen oder starken Steigungen) ist das Streuen von Tausalz zulässig.“
Bitte bedenken Sie aber: Streusalz im Winter heißt tote Bäume im Sommer.
Wenn zu viel Salz ausgebracht wird, ist dies nicht nur eine massive Zusatzbelastung für die Kläranlagen, sondern eben auch für alle Pflanzen und nicht zuletzt unsere vierpfötrigen Freunde.
Daher ist es doch reichlich merkwürdig und verstörend, wenn mir Bilder zugesendet werden, wie gleich palettenweise Salz auf einem Dorfbekannten Gutshof, der demnächst um eine Zufahrtsstraße erweitert werden soll, gehortet werden. Insbesondere wenn die umliegenden Felder & Wiesen streng geschützt sind. Ein Umdenken wäre hier sehr anzuraten.
Deshalb empfehlen Experten wie auch das Umweltbundesamt als Alternative zum Salz sogenannte „abstumpfende Mittel“. Allen voran ist der bekannte Splitt. Darüber hinaus bieten sich andere Materialien an, die den Tritt griffiger machen, wie Sand oder Sägespäne. Achten Sie am besten, als gute Orientierungshilfe beim Kauf von Streumitteln, auf das Zeichen „Blauer Engel“, das besonders umweltschonende Produkte kennzeichnet.
Übrigens: Nur weil die Kommunalverwaltung auf den Straßen teilweise Salz streuen lässt, ist das noch kein Freifahrtschein für den Privatgebrauch. Denn hier gelten unterschiedliche Vorschriften. Doch auch die Straßenmeistereien arbeiten inzwischen daran, den Streusalz-Verbrauch möglichst gering zu halten – in Dingolfing beispielsweise landet deshalb teilweise Gurkenwasser auf der Straße.
Vielleicht auch eine kostensparende Idee für Bernau?
Ich wünsche Ihnen frohe und besinnliche Feiertage und ein gutes neues Jahr 2022!
Ihr Umweltreferent
Severin C. Ohlert
Ehre wem Ehre gebührt
2022- Ein neues Jahr, neue Hoffnungen, Wünsche und Träume. Gleichzeitig, aber auch neue Aufgaben, neue Hürden und neue Arbeit. Viel Arbeit. Dass das System am Laufen gehalten wird, aber auch im Kleinen hier in Bernau die viele Arbeit geleistet werden kann, hängt sehr oft an Menschen die dies uneigennützig, in ihrer Freizeit und allem voran kostenlos machen. Ohne Ehrenamtliche würden viele Bereiche in unserer heilen Welt kollabieren. Selbstredend sei hier unsere Feuerwehr genannt, sowie unsere Wasserwacht in Bernau. Oder auch BRK, THW etc.. Als größere Organisationen sind sie alle bekannt und zu Recht hochgeschätzt. Gleichzeitig gibt es aber auch kleinere Vereinigungen oder auch Einzelpersonen. So gibt es beispielsweise in Hittenkirchen unseren kleinen Löschteich, der sich mittlerweile zu einem summenden und pulsierenden Biotop entwickelt hat. Nicht zuletzt durch das Engagement eines Anwohners, der durch seine biologischen Arbeitsmittel den Algenteppich im Teich über die letzten Jahre immer mehr hat verschwinden lassen und dadurch einen invasiven Eingriff in das Biotop verhindern konnte. Ein grünes Juwel im Herzen Hittenkirchens.
In Bernau engagiert sich ein Bürger, dass der Pumptrack am alten Sportplatz ausgebaut und verbessert werden soll. Dies wurde nicht nur im Jugendgemeinderat von den Kindern ebenfalls gefordert, sondern auch letztens in der Gemeinderatssitzung war dies Thema. Ein Großteil der Rät:innen sprach sich ebenfalls für eine Verbesserung dieses Magnets für Jung und Alt aus. Neben einer Bepflanzung war auch von einem Ausbau die Rede. Ich bin gespannt wie das Engagement an dieser Stelle Früchte tragen wird. Ich stehe auf jeden Fall dahinter.
Zum Schluss möchte ich auf Paten der Nacht aufmerksam machen. Gerade und vielleicht besonders im Hinblick auf die anstehende Erneuerung der gesamten Straßenbeleuchtung in Bernau möchte ich auf den Einsatz dieser im Chiemgau entstandenen Initiative hinweisen. Haben sie doch erst im letzten Jahr den bayrischen Umweltpreis, die höchste Ehrung im Naturschutz in Bayern, erhalten.
Ich möchte Ihren Fokus auf die vielen kleinen helfenden Hände im Alltag lenken, die oftmals im Stillen passieren. Ich möchte aber auch die Gemeinde damit anstoßen, dass nicht nur von großen Organisationen, die zweifelsohne sehr wichtig sind!, ehrenamtliche Arbeit geleistet wird, sondern eben auch von vielen kleinen oder gar Einzelpersonen. Und auch dieses Engagement mehr wertgeschätzt werden sollte, bzw. aktiv zu unterstützen ist.
Denn „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht dieser Welt verändern.“ (Afrikanisches Sprichwort)
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