Die Bernauer GRÜNEN waren einer Einladung nach Wien gefolgt und konnten sich dort in einem Gespräch mit dem zuständigen Ressortleiter und einer Stadträten über die erfolgreiche Wiener Wohnbaupolitik informieren. Wie Bürgermeister-Kandidat Severein Ohlert den Mitgliedern erläuterte, läßt sich das Modell dieser Großstadt natürlich nicht 1:1 auf Bernau übertragen, aber einzelne Elemente können dem Wohnungsbedarf in Bernau schon langfristig abhelfen. Deshalb haben die Bernauer GRÜNEN nun daraus ein Wohnbau-Konzept für Bernau entwickelt und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Aus der Erkenntnis heraus, daß dem Siedlungsdruck von München her auch mit noch so viel Neubauten nicht abgeholfen werden kann, zielt die Strategie deshalb –sofern Bedarf– zunächst auf Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und Sozial-Wohnungen, jeweils staatlich gefördert. Um die Kontrolle über deren Belegung langfristig sicher zu stellen, soll die Gemeinde ausschließlich selbst auf eigenem Grund bauen.
Für die Bedarfsermittlung wird nach Wiener Vorbild ein „Bernauer Wohnticket“ ausgegeben: Jeder der eine kostengünstige Wohnung benötigt, kann sich im Rathaus registrieren lassen und wird dann anhand seiner persönlichen Umstände mit einem Punktesystem priorisiert oder aber bei Überschreiten gewisser Kriterien, z.B. Einkommensgrenzen abgelehnt.
Bei der Belegung von dann geschaffenen Wohnungen wird außerdem auf eine gute soziale Durchmischung geachtet. Auch bei späteren Einkommens-Erhöhungen wird kein Auszug verlangt. So soll eine sozial verträgliche Wohngemeinschaft gefördert werden. Erben können eine Wohnung weiter nutzen, wenn sie die Kriterien erfüllen.
Um den Flächenverbrauch
einzudämmen, sollen sowohl für gemeindliche wie private Bauwünsche
Mehrfamilienhäuser, Nutzung von Baulücken, Innenverdichtung und Erweiterung
bestehender Gebäude Vorrang haben vor der Ausweisung neuen Baulands im
Außenbereich. Dabei sollen aber historische Ortsansichten geschützt und
Ortsbild-prägende Bauweisen bevorzugt werden.
Sollte neues Bauland wirklich nötig sein, muß es immer durch die Hand der
Gemeinde gehen, damit die Baulandpreise begrenzt werden und Regeln für
ökologisch und gestalterisch sinnvolle Bauweisen und sozialverträgliche Nutzung
vereinbart werden können.
Ohlert: „Mit dieser Strategie können wir langfristig so viele ökologisch
und sozial verträgliche Wohnungen schaffen wie wirklich von den Bernauern
benötigt werden, unsere Enkel werden es uns danken.“
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